Inhalt

Brottüten im Kampf zur Beseitigung von Gewalt an Frauen und Mädchen

Quelle: Landratsamt Ansbach

Am kommenden Samstag werden die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Ansbach und der Stadt Ansbach ihre Einkäufe beim Bäcker oder der Apotheke in ganz besonderen Tüten nach Hause tragen. Mit dem markanten Aufdruck „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ in Orange und Magenta wollen Landkreis Ansbach und Stadt Ansbach in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für ein gewaltfreies Miteinander und „frauenmittelfranken.de“ auf den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen hinweisen.

Es sei wichtig, auf das Thema aufmerksam zu machen, betonte Stellvertretender Landrat Hans Henninger bei der Vorstellung der Aktion. „Ich danke allen Unterstützern, besonders den Bäckereien und Apotheken, die diese Tüte ausgeben, aber auch den Gleichstellungsbeauftragten in Landkreis Ansbach und Stadt Ansbach für die Organisation.“ Die Aktion ist ein Gemeinschaftsprojekt aller Gleichstellungsbeauftragten in Mittelfranken. Insgesamt sollen 350.000 Tüten verteilt werden. Der Landkreis Ansbach und die Stadt Ansbach beteiligen sich zum zweiten Mal an der Aktion. Es wurden 36.000 Tüten gedruckt. „Wir freuen uns, dass nicht nur Bäckereien, sondern auch Apotheken bei dieser Aktion mit dabei sind. Wir sind sowohl im gesamten Landkreis Ansbach wie auch in der Stadt Ansbach gut vertreten,“ so Tanja Peipp, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Ansbach. Beteiligt sind ihr zufolge 27 Bäckereien mit 56 Filialen sowie 12 Apotheken mit 14 Filialen, aber auch Tafeln in Landkreis Ansbach und Stadt Ansbach.

Der Gedenktag wurde erstmals 1981 ausgerufen und 1999 von den Vereinten Nationen anerkannt. Denn Gewalt ist eines der größten Gesundheitsrisiken, denen Frauen und Mädchen weltweit ausgesetzt sind. Dies betrifft alle gesellschaftlichen Schichten und tritt in vielfältigen Formen auf: Sei es nach einer Trennung, im häuslichen Umfeld oder während einer Partnerschaft. „Ein gewaltfreier Umgang miteinander sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, doch die Realität ist eine andere. Wir müssen mit solchen Aktionen immer wieder zum Nachdenken anregen und über den Tellerrand schauen. Leider zeigen uns die Geschehnisse in der Ukraine und im Nahen Osten, dass auch im Krieg Gewalt gegen Frauen und Kinder begangen wird“, so Thomas Deffner, Oberbürgermeister der Stadt Ansbach. Es sei wichtig, nicht wegzuschauen, es nicht als Privatsache abzutun, sondern sich einzumischen. Lisa-Marie Buntebarth Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ansbach schließt sich diesen Worten an. „Es ist nicht nur eine staatliche und juristische, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Gewalt an Frauen und Mädchen in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen.“ Informationen zu Hilfsangeboten für Betroffene sind auf der Rückseite der Tüten zu finden, die am 25. November von teilnehmenden Bäckereien, Apotheken und der Tafel ausgegeben werden.

Dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen keine Seltenheit ist, zeigen die Statistiken. Laut dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ist jede dritte Frau von sexueller und/oder körperlicher Gewalt betroffen. Jede vierte Frau erlebt diese Formen der Gewalt in der Partnerschaft. Deswegen sei Gewalt gegen Frauen und Kinder eine traurige Wahrheit, stellte Hermann Meckler, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der VR-Bank Mittelfranken-Mitte, klar. Die VR-Bank Mittelfranken-Mitte habe die Aktion daher sehr gerne unterstützt.

Zur Vorstellung der Aktion war nicht ohne Grund die Marktgemeinde Lichtenau ausgewählt worden. Dort befinden sich mit der „Neuen Apotheke Lichtenau“ und der Bäckerei Schwarz zwei beteiligte Geschäfte gleich gegenüber. Inhaberin und Apothekensprecherin Tanja Franz sowie Bäckermeister Gerd Schwarz, der auch Vorstandsmitglied der Bäcker-Innung Westmittelfranken ist, nehmen beide aus voller Überzeugung an der Aktion teil.

Seite teilen