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Wenn Lehrkräfte den Kescher schwingen

Quelle: Landratsamt Ansbach

Die Altmühl bei Colmberg mit dem Kescher erkunden: Was sich wie ein Kindheitserlebnis anhört, wurde nun für einige Lehrkräfte Wirklichkeit. Die Bildungsregion Landkreis Ansbach hatte zu einer Fortbildung eingeladen, die Lehrerinnen den Lebensraum Gewässer nahe brachte. Um das Wissen später gut an die Kinder in der Schule weitergeben zu können, wurde unter Anleitung von Rangerin Fredegart Blaschke (Naturpark Frankenhöhe) nach Kleinlebewesen gekeschert sowie die Tier- und Pflanzenwelt genauer studiert. „Ein wunderbares Gefühl, sich mal in die Schülerinnen und Schüler hineinversetzen zu können und deren Freude selbst zu spüren. Das bleibt uns Lehrkräfte leider meistens verwehrt“, lautete das Fazit einer Teilnehmerin.

Neben der praktischen Anleitung wurden die Lehrkräfte von der Naturpark-Rangerin auch in der Theorie angeleitet. So ging Fredegart Blaschke unter anderem auf den Wandel der Gewässerstruktur in den vergangenen Jahrzehnten ein: weg vom naturbelassenen mäandrierenden Gewässer, das einen vielfältigen Lebensraum und Nischen für Tiere und Pflanzen bietet, hin zu begradigten Gewässern mit vielfältiger Nutzung, etwa als Wasserstraße oder für Elektrizität. Aktuell gehe der Trend zur Renaturierung, also zu mäandrierenden naturnahen Flüssen, sodass die Fließgeschwindigkeit abnehme und auch das Überschwemmungsrisiko minimiert werde.

Direkt im Nachgang der Fortbildung standen den Teilnehmerinnenn Arbeitsblätter und Unterrichtshilfen zur Nachahmung im Unterricht zur Verfügung. Zudem erhielten sie interessante Informationen, wie eine Gewässer-Exkursion ausgestaltet werden kann, etwa im Rahmen eines Wandertags oder in Verbindung mit einer Müllsammelaktion. Darüber hinaus stand auch immer der gewissenhafte und artgerechte Umgang mit den Kleinlebewesen im Fokus, also zum Beispiel das Wiedereinsetzen der Tiere in das Gewässer unmittelbar nach deren Bestimmung. Abgerundet wurde der Termin im Freien die Vorstellung verschiedener Spiele, die es Kindern ab der ersten Klasse erleichtern, etwas über die heimische Flora und Fauna zu lernen.

„Die Bildungsregion Landkreis Ansbach setzt immer wieder Projekte um, die Lehrerinnen und Lehrer in ihrer täglichen Arbeit unterstützen sollen“, schildert Stefanie Regel, die am Landratsamt Ansbach zuständig ist. Bei Fortbildungen erfolgt zum Beispiel immer die Anerkennung durch FIBS, das Fortbildungsportal für Lehrer. „Das unterstreicht die hohe fachliche Qualität“, so Regel.

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