Seelische Gesundheit junger Leute im Blick
Der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen widmete sich das 10. Dialogforum, zu dem die Bildungsregion des Landkreises Ansbach eingeladen hatte. Stellvertretender Landrat Stefan Horndasch freute sich über eine komplett ausgebuchte Veranstaltung mit über 150 Teilnehmern in der Realschule Herrieden. Die Corona-Pandemie, soziale Medien und generell eine starke Handynutzung seien Belastungsfaktoren für das seelische Gleichgewicht junger Menschen, führte Horndasch aus. Vermehrt stelle man Angst, sinkende Aufmerksamkeitsspannen, eine geringe Belastbarkeit und häufig auch Einsamkeit fest. Das Dialogforum solle über Warnsignale Aufschluss geben und weiterführende Informationen vermitteln.
Wie entscheidend das Jugendalter für die seelische Entwicklung ist, betonte Dr. Kathrin Herrmann, die Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Bezirksklinikum Ansbach, in ihrem Impulsvortrag. Ihr zufolge manifestieren sich 50 Prozent aller psychischen Erkrankungen bis zum 14. Lebensjahr, 74 Prozent bis zum 18. Lebensjahr. Störungsbilder zeigten sich dabei in unterschiedlicher Weise – weniger auffallend nach innen, nach außen beispielsweise durch die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die Folgen seien vielfältig und beeinflussten die Lebensqualität negativ: weniger Erfolg in Schule und Ausbildung, weitere Erkrankungen im Erwachsenenalter, Risiko zu Arbeitslosigkeit und finanzieller Teilhabe. Generell, so Dr. Herrmann, vermindern ein positives Familienleben sowie die Vermittlung von Problemlösefähigkeiten und Optimismus das Risiko für psychische Probleme.
„Die anschließenden Fachforen waren durchweg sehr gut besucht und haben sich unterschiedlichen Themen rund um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gewidmet“, bilanzierte Stefanie Regel vom Regionalmanagement am Landratsamt Ansbach. Sie hatte das Dialogforum organisiert und freute sich, dass damit Bildungsakteure von der Erzieherin über die Lehrkraft bis hin zum Ausbilder und zum Bildungsträger erreicht werden konnten. „Die hohe Teilnehmerzahl belegt, dass das Veranstaltungsformat der Bandbreite des Themas gerecht wurde und auch der Austausch unter den Teilnehmern kam nicht zu kurz“, so Stefanie Regel.