Landrat wehrt sich gegen Rotstift bei Fernzügen
Mit Nachdruck hat Landrat Dr. Jürgen Ludwig mögliche Überlegungen der Deutschen Bahn abgelehnt, Fernverbindungen in der Region zu streichen. Mehrere Medien haben berichtet, dass es im kommenden Jahr unter anderem auf der IC-Strecke Nürnberg-Stuttgart zu Streichungen oder Einschränkungen kommen könnte. „Ich würde diese Überlegungen, so sie zutreffen, als herben Rückschlag einordnen, der nicht stattfinden darf“, so Dr. Jürgen Ludwig, der sich umgehend an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern, Heiko Büttner, gewendet hat.
Büttner verwies in seinem Antwortschreiben an den Landrat darauf, dass es „zum aktuellen Zeitpunkt“ keine „konkrete Planung“ gebe. Allerdings stelle die angekündigte Erhöhung der Trassenentgelte die Deutsche Bahn vor erhebliche Herausforderungen. Wenn die Erhöhung in der geplanten Größenordnung, die deutlich über dem durchschnittlichen inflationsbedingten Kostenanstieg liege, direkt an die DB Fernverkehr AG weitergegeben werde, seien Reduzierungen beim Angebot und auch eine Erhöhung der Ticketpreise unumgänglich, so Büttner. Schlecht ausgelastete Züge wären dann nicht mehr tragbar.
„Mit der Verlängerung der S-Bahn bis nach Crailsheim und der Reaktivierung der nördlichen Hesselbergbahn zwischen Gunzenhausen und Wassertrüdingen erreichen wir noch in diesem Jahr maßgebliche Verbesserungen für Bahnfahrer in der Region und die Umwelt. Diese Erfolge dürfen nun nicht durch Streichungen an anderer Stelle geschmälert werden“, so die Bewertung von Landrat Dr. Jürgen Ludwig. „Wenn die Schiene beim Personenverkehr als gute Alternative weiterentwickelt werden soll, braucht es im Nah- und im Fernverkehr ein gutes und verlässliches Angebot.“