Landrat Dr. Ludwig verleiht Umwelt- und Agenda 21-Preis
Für ihr Engagement im Bereich des Natur- und Umweltschutzes wurden nun fünf vorbildliche Projekte von Landrat Dr. Jürgen Ludwig mit dem Umwelt- und Agenda 21-Preis ausgezeichnet. Mit dem vom Landkreis Ansbach ausgelobten Preis werden im zweijährigen Rhythmus freiwillige Maßnahmen honoriert, die zur Sicherung und Erhaltung natürlicher Lebensgrundlagen, der Artenvielfalt sowie der Förderung nachhaltiger Praktiken beitragen. „In einer Zeit, in der der Schutz unserer Ressourcen immer dringlicher wird, verdienen freiwillige Bemühungen höchsten Dank und Anerkennung. Ich freue mich, dass in diesem Jahr so vielfältige Projekte für den Preis vorgeschlagen wurden und ich fünf Preisträger für ihr vorbildliches Handeln auszeichnen darf“, sagte Dr. Ludwig bei der Preisverleihung.
Einen Preis erhielt etwa Familie Junker aus Ellwingshofen, die ein ausgedientes Trafohaus zu einem Artenschutzturm umgebaut hat. Nachdem der Gemeinderat die Umsetzung des Projekts zuvor abgelehnt hatte, beschloss die Familie, selbst aktiv zu werden. Sie kauften das Trafohaus vom Stromversorger und gestalteten es zu einer wertvollen Lebensstätte für Vogelarten, Insekten und Fledermäuse. In Eigenleistung brachten sie eine Stülpschalung aus heimischer Lärche an, vergrößerten den Dachstuhl und bauten Nistkästen ein. Lüftungsziegel wurden als Eingangspforte angebracht und mehrere Löcher in die Außenwände gebohrt, um den Tieren durch Tonröhren den Zugang zu erleichtern.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Umweltgruppe der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Weidenbach für das Projekt "Ökologische Umgestaltung des Friedhofes in Weidenbach". Seit 2021 wurden im Friedhof ökologische Schwerpunkte erarbeitet und umgesetzt, um neuen Lebensraum für Flora und Fauna zu schaffen. So wurden insektenfreundliche Blührasenflächen aus regionalem Saatgut angelegt und Insektenhotels, Vogel-Nistkästen und Fledermauskästen aufgestellt. Rund 1.000 überwiegend heimische Stauden, Sträucher und Bäume ersetzen nun die früher gepflanzten, nicht einheimischen Thujen. Neben einem Garten- und Landschaftsbauer waren Gemeindebürger, Mitglieder des Kirchenvorstandes, Konfirmanden und Präparanden an den einzelnen Maßnahmen beteiligt.
Für das Projekt "Gestalten eines Ökosystems" ging der Preis an das Gymnasium Feuchtwangen. Dort werden seit einigen Jahren Teile des Schulareals aktiv von Schülerinnen und Schülern nachhaltig und ökologisch umgestaltet. Zusammen mit dem Gartenbauverein Feuchtwangen wurden vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen und mit selbst hergestellten Elementen wie Nistkästen, Igelhäusern und Lesesteinhaufen ergänzt. Der Bereich der Magerwiese wurde um ein Sumpfbeet erweitert, Totholzlebensräume gestaltet, Beeren¬sträucher gepflanzt und die Pflanzenarten der Magerwiese bestimmt und mit selbst hergestellten Holzschildern beschriftet. Ziel des Projektes ist es, über den Unterricht hinaus das Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge und Nachhaltigkeit zu stärken, die Kreativität und Eigeninitiative zu fördern und Möglichkeiten zur Naturerfahrung zu bieten.
Weiterer Preisträger ist die Gemeinde Sachsen bei Ansbach für den Betrieb der Kreislauf Hütte. In dieser können gebrauchte, aber noch nutzbare Gegenstände abgestellt werden, um sie anderen Personen kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Anstatt sie wegzuwerfen, werden die Gegenstände wieder in den Kreislauf gebracht. Die Hütte wurde vom Bauhof der Gemeinde direkt neben dem Wertstoffhof errichtet. Auf dem Dach wurde eine Solaranlage installiert, die die Innenbeleuchtung mit Energie versorgt. Betreut wird die Hütte von Ehrenamtlichen.
Für das Projekt "Kulturgarten Rothenburg ob der Tauber" wurde die Kirchengemeinde Heilig Geist ausgezeichnet. Die Initiatoren haben einen verwilderten Garten in der Spitalgasse ausgewählt und die Allgemeinheit zum gemeinsamen Gärtnern und Mitgestalten eingeladen. Dadurch ist ein Ort der Begegnung für Menschen unterschiedlichen Alters, Vorkenntnissen und Herkunft entstanden. Durch regelmäßige Treffen und gemeinschaftlicher Arbeit wurde der Garten behutsam erneuert, unter anderem mit insektenfreundlichen Blühflächen und neuen Lebensräumen für Vögel, Reptilien und Kleinsäuger sowie Gemüsebeeten mit nachhaltiger Bewässerung. Eine Bühne wurde ebenfalls integriert. Von der Planung bis hin zur Verarbeitung des geernteten Obst und Gemüses ist der Ansatz integrativ und generationenübergreifend. Ergänzt wird die Arbeit mit Umweltbildungsveran-staltungen und Exkursionen für Kinder und Erwachsene, beispielsweise zu Themen des ökologischen Landbaus oder der Nutzung regenerativer Energien.
Alle Preisträger erhielten eine Urkunde sowie ein Preisgeld in Höhe von 800 Euro.