Fachtagung zu lebendigen Dörfern
Wie bleiben Dörfer lebenswert? Wie können leerstehende Immobilien belebt werden? Welche Strategien sind erfolgversprechend und welche nicht? Mit diesen Fragen setzen sich Fachleute aus ganz Deutschland in der Ansbacher Orangerie auseinander. Eingeladen zur Fachtagung „Leerstand gestalten“ haben die Agrarsoziale Gesellschaft und das Regionalmanagement am Landratsamt Ansbach. „Wir sind stolz darauf, dass wir Ihnen hier auch einige gute Beispiele zeigen können“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig in seiner Begrüßung.
Bei der Leerstandsaktivierung und Innenentwicklung in ländlichen Räumen geht es um mehr als die Nachnutzung oder das Bauen im dörflichen Innenbereich. Vielmehr liegen darin gestalterische und planerische Aufgaben und gemeinschaftliche Prozesse kommunaler Akteure, von Bürgerinnen und Bürgern. Förderungen bilden dabei häufig einen wichtigen Rahmen und schaffen eine Basis für private und öffentliche Maßnahmen. Daher standen am ersten Tag Einblicke in die Förderlandschaft und die Ziele von ländlicher Entwicklung und Städtebauförderung ganz oben auf der Agenda – unterlegt mit praktischen Umsetzungs- und Anwendungsbeispielen wie den „Aktionstagen Innenorte“, die 2023 in Kooperation mit Kommunalen Allianzen und Lokalen Aktionsgruppen sowie beteiligten Kommunen im Landkreis Ansbach stattgefunden hatten. Regionalmanagerin Andrea Denzinger berichtete den Teilnehmern, wie es gelang, zahlreiche Hauseigentümer mit Um- und Ausbauerfahrungen zusammenzubringen, Türen für Interessierte zu öffnen, Erfahrungen auszutauschen und gute Hinweise weiterzugeben. Vom Bundesbauministerium wurden die Aktionstage bereits als „regionale Erfolgsgeschichte“ gewürdigt.
In seiner Begrüßungsansprache listete Landrat Dr. Jürgen Ludwig Aufgaben auf, die bei der Weiterentwicklung von Ortschaften eine Rolle spielen: „Landwirtschaftliche Hofstellen harren der Revitalisierung, Mietwohnungen für junge Leute fehlen, der Handel baut auf der grünen Wiese, die Ortsbilder sollen schöner und die regionale Bauweise gefördert werden – dabei ist eingangs oft nicht klar, wer eigentlich der Eigentümer ist und welche Nutzungsmöglichkeiten es gibt.“ Und wenn dann neu gebaut werde, komme ein weiterer Faktor hinzu, den der Landrat so umschrieb: „Ein Neubau darf auch schön sein.“
Die Veranstaltung wurde im Livestream übertragen, sodass zu den über 90 Gästen in der Orangerie weitere rund 170 an den Bildschirmen hinzukamen. Am zweiten Tag führen zwei Exkursionen zu Praxisbeispielen im Landkreis Ansbach und im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.