Energienutzungsplan nimmt Formen an
Im Landkreis Ansbach wird rein rechnerisch mehr Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt, als hier verbraucht wird. Doch wird das auch so bleiben, wenn immer mehr E-Autos auf den Straßen unterwegs sein werden? Und muss Strom künftig immer öfter abgeregelt werden, weil die Netze nicht mehr aufnehmen können? Mit solchen Fragen beschäftigen sich Vertreter von Kommunen, Versorgern und dem Landratsamt Ansbach aktuell bei der Erstellung des Energienutzungsplans unter Federführung des Landkreises Ansbach. Bis Herbst dieses Jahres sollen die hieraus gewonnenen Daten den 58 Kommunen des Landkreises Ansbach für ihre kommunale Wärmeplanung zur Verfügung gestellt werden. Der Energienutzungsplan gibt damit Aufschluss darüber, was es vor Ort braucht, damit die Energiewende gelingen kann.
Für die Erstellung des Energienutzungsplans wurde im Jahr 2024 eigens eine Steuerungsgruppe ins Leben gerufen, die sich regelmäßig austauscht und aktiv bei der Erstellung mitwirkt. „Dabei wird mithilfe verschiedener Szenarien zum Beispiel auch darauf geschaut, wie sich der Ausbau bei den verschiedenen erneuerbaren Energien entwickeln wird“, berichtet Lena Navarro Ortiz, Klimaschutzmanagerin am Landratsamt Ansbach. Ausgangspunkt für die Überlegungen sind Energie- und Netzdaten von sieben Stadt- und Gemeindewerken im Landkreis Ansbach sowie der N-Ergie, die für die Erstellung des Energienutzungsplans zur Verfügung gestellt werden. Sie zeigen zum Beispiel, dass erhebliche Mengen an Strom aus dem Landkreis Ansbach exportiert werden. Theoretisch, so die bisherigen Erkenntnisse, könnte dieser Strom auch genutzt werden, um über Elektrolyseure Wasserstoff zu erzeugen. Die aktuellen Mengen würden rechnerisch ausreichen, um den Strombedarf zu decken, der heute in den Landkreis importiert wird.
Eine weitere Variable ist die Frage, wie sich der Zubau der Windkraft entwickeln wird. Auch hier wird im Energienutzungsplan mit realitätsnahen Szenarien gearbeitet. Als relativ sicher gilt die Erkenntnis, dass ein Ausbau an den Umspannwerken nötig sein wird, um Abregelungen in größerem Umfang in Zukunft zu vermeiden.