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CO2-Ausstoß im Landkreis Ansbach geht nur leicht zurück

Quelle: Landratsamt Ansbach

„Effektiver Klimaschutz braucht eine gute Informationsbasis: Nur wer seine Verbrauchsdaten und Emissionen kennt, kann diese auch wirksam verbessern“, erklärte Landrat Dr. Jürgen Ludwig bei der Vorstellung der aktuellen Treibhausgasbilanz für den Landkreis Ansbach. Auch wenn es noch zu früh ist, um von einem Trend zu sprechen, zeigen die Ergebnisse doch in die richtige Richtung: Der CO2-Ausstoß pro Kopf sank von 11,2 Tonnen im Jahr 2018 auf 10,2 Tonnen im Jahr 2022. Dabei handelt es sich um die aktuellsten vorliegenden Daten.

Die Erstellung der Energie- und Treibhausgasbilanz ist Bestandteil des Integrierten Klimaschutzkonzepts, das im Jahr 2021 auf den Weg gebracht wurde. Beginnend beim Basisjahr 2018 wurde die Bilanz für alle Folgejahre neu berechnet. „Auf einer belastbaren Datengrundlage lassen sich Emissionsschwerpunkte identifizieren, Maßnahmen ableiten und Fortschritte nachverfolgen“, so Klimaschutzmanagerin Lena Navarro Ortiz. Differenziert man den Treibhausgasausstoß nach Sektoren, so ist der Verkehr nach wie vor Hauptverursacher mit rund 55 Prozent. Der Anteil ist auch deshalb so hoch, weil die beiden Autobahnen A6 und A7 quer durch den Landkreis Ansbach verlaufen. Aber auch die Tatsache, dass das eigene Auto im ländlichen Raum immer noch das Verkehrsmitteln Nummer eins ist, spielt eine Rolle. „Nach wie vor werden 90 Prozent aller Personen-Kilometer im Landkreis mit dem Pkw zurückgelegt und die Dichte mit 688 Pkw pro 1000 Einwohner ist überdurchschnittlich hoch“, so die Klimaschutzmanagerin.

Umso erfreulicher ist, dass der Endenergieverbrauch um 3,96 Prozent gesunken ist, und zwar von 6,56 Millionen Megawattstunden im Jahr 2018 auf 6,30 Millionen Megawattstunden im Jahr 2022. Auch der Pro-Kopf-Stromverbrauch ist von 5.196 Kilowattstunden je Einwohner (2018) auf 4.890 Kilowattstunden je Einwohner (2022) zurück gegangen und liegt damit klar unter dem deutschen Durchschnittswert von 6.404 Kilowattstunden je Einwohner (2022). Seit jeher zu den Spitzenreitern gehört der Landkreis Ansbach beim Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch. Der liegt rein rechnerisch bei 161 Prozent. Aktuell gibt es im Landkreis Ansbach 97 Windkraftanlagen, 35 Wasserkraftanlagen, 231 Biomasse Anlagen und rund 23.000 Aufdach-Photovoltaikanlagen.

Allein bei der Erfassung und Bewertung der Daten soll es aber nicht bleiben. Seit Kurzem liegen die Ergebnisse der Bürgerumfrage zum Klimaschutz vor, die über die Regionalmanagement-Förderung des Landkreises unterstützt werden konnte. Gut zwei Monate lang konnten Bürgerinnen und Bürger in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Mobilität, Strom, Wärme und Organisation nicht nur eigene Vorschläge machen, sondern auch priorisieren, wie wichtig ihnen ausgewählte Themen sind. Über 1.000 Teilnehmer haben in fünf Kategorien vorgeschlagene Maßnahmen bewertet und eigene Ideen eingebracht. Erfreulich dabei: „Rund die Hälfte der Teilnehmenden gab an, dass ihnen Aktionen aus dem Klimaschutzmanagement des Landkreises Ansbach bereits bekannt sind. Sie haben viele Vorschläge geäußert, die zeigen, dass sie sich aktiv mit dem Thema beschäftigen und gut informiert sind“, so Lena Navarro-Ortiz.

So wurde zum Beispiel die Reduzierung von Abfällen als Einzelmaßnahme sehr hoch priorisiert. Dem Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs wurde ebenso große Bedeutung zugesprochen wie der Photovoltaik auf Gebäuden. Wichtiges Anliegen der Bürger ist es auch, Gebäude nachhaltig zu beheizen und zu kühlen. In den freien Vorschlagsfeldern zog sich ein Wunsch wie ein roter Faden durch: gute Beispiele im Bereich Klimaschutz sollen vorgestellt, die Beratung intensiviert werden. „Das zeigt, dass wir mit dem Energieratgeber, dem Veranstaltungsformat „Energiedialog“, dem Rezeptbuch „Beste Reste“ und einigen weiteren Initiativen bereits auf dem richtigen Weg sind“, so die Klimaschutzmanagerin. Gleichzeitig bleibt aber noch viel zu tun.

Die Vorschläge aus der Bevölkerung werden in einem nächsten Schritt in Workshops mit Experten, Politik und Verwaltung besprochen und auf ihre Umsetzbarkeit hin analysiert. So werden die Weichen für künftige Projekte im Klimaschutz gestellt.

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