Ausstellung „Unsichtbare Mama“ eröffnet
„Ich habe euch nie gehört, aber ich höre euch. Ich habe euch nie gehalten, aber ich fühle euch. Ich habe euch nie gekannt, aber ich liebe euch.“ Bewegende Sätze wie diese sind derzeit im Eingangsbereich des Landratsamtes Ansbach zu lesen. „Unsichtbare Mama“ heißt die Ausstellung, in der Frauen und Männer über ihre schmerzlichen Erfahrungen von Schwangerschaftsabbrüchen, unerfüllter Elternliebe und Trauerbewältigung erzählen. „Die wichtige Nachricht ist: Wer sich angesprochen fühlt, bleibt nicht allein“, erklärte Landrat Dr. Jürgen Ludwig und würdigte die Arbeit der Staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Gesundheitsamt, welche die Ausstellung ans Landratsamt geholt hatte.
Jede dritte Frau mache im Durchschnitt eine Fehlgeburt durch, berichtete der Landrat und gestand, dass ihn diese Zahl selbst erschreckt habe. Hinzu komme noch, dass für etliche Menschen der Kinderwunsch unerfüllt bleiben müsse, weil eine Schwangerschaft nicht zustande kommt. Die Ausstellung wolle den Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind, dass es Hilfsangebote gibt und dass man Trauer und Verlust auch nicht zu verbergen braucht, sagte Julia Fälschle von der Beratungsstelle. „Wir können alle daran mitarbeiten, das Thema aus der Tabuzone zu holen.“
Am Eröffnungstag hatten betroffene Frauen die Möglichkeit, sich ebenfalls für die Ausstellung fotografieren zu lassen. Hebamme und Heilpraktikerin Christine Maek aus Nürnberg hielt einen Impulsvortrag.
Die Ausstellung kann bis 25. Juli 2025 zu den üblichen Öffnungszeiten des Landratsamtes Ansbach besichtigt werden: montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr. Danach ist die Ausstellung in der Stadtbücherei Rothenburg zu sehen.